Tag der Selbsthilfe 2022 am 02.04.2022

v.l.n.r.: Mag. Hubert Eisl, Geschäfstführer der KRAGES, Mag. Hans Peter Doskozil, Landeshauptmann und Gesundheitsreferent, Eva Tuczay, Obfrau Selbsthilfe Burgenland, Dip.-KH-Bw Ronald Söllner, Vorstandsvorsitzender der Selbsthilfe Niederösterreich und Robert Maurer, Direktor des Krankenhauses Barmherzige Brüder Eisenstadt

Die Selbsthilfe Burgenland hatte zur Veranstaltung „Tag der Selbsthilfe 2022“ in den Kleinen Saal des Kulturzentrum Eisenstadt, eingeladen.

Das Thema des Tages war „Selbsthilfefreundliches Krankenhaus“ und es wurden alle fünf burgenländischen Spitäler durch die Selbsthilfe Burgenland ausgezeichnet.

Diese Auszeichnung bildete den Abschluss der Einführungsprojekte und gleichzeitig den Beginn des ersten Zeitraumes des Zusammenwirkens von Selbsthilfe und stationärer Versorgung.

Die Veranstaltung brachte im Rahmen einer Podiumsdiskussion Verantwortliche aus dem Gesundheitswesen, der Politik und der Selbsthilfe zusammen. Darüber hinaus bestand die Möglichkeit, Betroffene aus unterschiedlichen Selbsthilfegruppen kennenzulernen und damit einen praxisbezogenen Einblick in das Wesen und die Arbeit von Selbsthilfegruppen zu bekommen.

Podiumsdiskussion

Podium 02. April 2022

Die o.g. fünf Protagonisten diskutierten, unter fachkundiger und kurzweiliger Moderation durch die allseits bekannte Journalistin Doris Fennes-Wagner, Aufgaben der Selbsthilfegruppen und die Kooperationsmöglichkeiten mit den burgenländischen Spitälern.

Landeshauptmann Doskozil betonte, es sei Aufgabe der öffentlichen Hand, Gesundheitsversorgung, Altenbetreuung und Pflege sicherzustellen. Diese Bereiche stellen für die Politik große Herausforderungen dar, was die Versorgungsstrukturen betreffe oder auch die Finanzierung. Diese Aufgaben dürften nicht in den privaten Sektor verschoben werden. Die Politik müsse dennoch private Initiativen wie die Selbsthilfegruppen ermöglichen. Auf das Wissen, die persönlichen Erfahrungen und die Leistungen der Selbsthilfegruppen könne nicht verzichtet werden, unterstrich Doskozil.

 

Geschäftsführer Eisl sagte, die Selbshilfegruppen seien ein wichtiger Beitrag für die Gesundheitsversorgung. Auf die praktischen Erfahrungen der Betroffenen könnten die Krankenhäuser nicht verzichten. Die bessere Vernetzung mit den Selbsthilfegruppen über die Krankenhäuser hinaus bringe einen Nutzen für die PatientInnen. In der Kooperation werde es künftig Informationen für die PatientInnen geben. In Folge solle ein strukturierter Erfahrungsaustausch zwischen den Spitälern und den Selbsthilfegruppen stattfinden.

Direktor Maurer betonte in seinem Statement, die Selbsthilfegruppen seien starke Partner und eine wichtige emotionale Komponente. Der Austausch zwischen den Spitälern und diesen Initiativen bringe einen Nutzen für die PatientInnen. Die Selbsthilfegruppen bieten ein niederschwelliges Informationsangebot, dadurch fühle man sich als Mensch besser verstanden.

 

Der niederösterreichische Vorsitzende Söllner erklärte, die „Selbsthilfefreundlichen Krankenhäuser“ seien eine fruchtbringende Kooperation. Es bestehe eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe, es gehe um die bestmögliche Versorgung der Patientinnen. Viele Menschen arbeiten mit den Selbsthilfegruppen am selben Ziel.

 

Die burgenländische Vorsitzende Tuczay meinte, die Selbsthilfegruppen übernehmen auch die Vertretung der PatientInnen, welche Probleme hätten. Es gäbe Hemmschwellen bei einzelnen Personen, Informationen über Krankheit und Behandlung einzuholen. In der Nachbetreuung sei es wichtig für PatientInnen zu wissen, sie werden nicht alleine gelassen, das bringe dem Einzelnen Sicherheit. Das Projekt „Selbshilfefreundliches Krankenhaus“ werde über viele Jahre geführt und wurde mit den Spitälern im Burgenland gemeinsam eingeleitet. In drei Jahren werde es eine erste Evaluierung geben. Die Einrichtungen werden künftig in ihrer Arbeit acht Qualitätskriterien umsetzen, die ein „Selbsthilfefeundliches Krankenhaus“ auszeichnen.